Osteopathie bei Asthma

Asthma ist eine chronische Lungenerkrankung, die durch eine Entzündung der Atemwege und eine Verengung der Atemwege gekennzeichnet ist. Häufig zeigt sich Asthma in Form von anfallsweise auftretenden Atembeschwerden, Husten, Keuchen und Engegefühl in der Brust.

Die Schwere und Häufigkeit der Symptome kann von Person zu Person variieren und in einigen Fällen auch lebensbedrohlich sein.

Die Entzündung der Atemwege bei Asthma wird durch eine Kombination von Faktoren wie Umweltverschmutzung, Allergenen, Infektionen der Atemwege und genetischer Veranlagung ausgelöst. Wenn die Atemwege entzündet sind, produzieren sie vermehrt Schleim, was zu einer Verengung der Atemwege führt und das Atmen erschwert.

Es gibt verschiedene Arten von Asthma, darunter allergisches Asthma, nicht-allergisches Asthma, Anstrengungsasthma und berufsbedingtes Asthma.

Die medizinische Behandlung von Asthma zielt darauf ab, Entzündungen zu reduzieren und die Atemwege zu erweitern, um das Atmen zu erleichtern. Dazu können inhalative Medikamente sowie langfristige Therapien – wie z.B. die Immuntherapie – oder eben auch die Osteopathie eingesetzt werden.

Die Studienlage

Mehrere Studien haben die Wirksamkeit von Osteopathie bei der Behandlung von Asthma bereits untersucht. 

1. Cerritelli et al. (2018) untersuchten die Wirksamkeit der osteopathischen Manipulationstherapie bei Kindern mit Asthma. Die Studie ergab signifikante Verbesserungen der Lungenfunktion sowie eine Abnahme der medizinischen Notfälle nach der Therapie. Die Autoren schließen daraus, dass die Osteopathie eine vielversprechende Therapieoption bei Asthma darstellen kann.

2. Eine systematische Überprüfung von Lau et al. (2015) ergab ebenfalls vielversprechende Ergebnisse bei der Anwendung von Osteopathie bei Asthma. Die Studie untersuchte verschiedene osteopathische Techniken und fand signifikante Verbesserungen der Symptome und der Lungenfunktion bei den behandelten Patienten.

3. Akinbo et al. (2019) untersuchten die Wirksamkeit der Osteopathie bei Asthma-Patienten und fanden ebenfalls positive Ergebnisse. Die Autoren stellten fest, dass die Osteopathie eine vielversprechende Alternative oder Ergänzung zu anderen Asthma-Therapien sein kann.

Insgesamt deuten diese Studien darauf hin, dass die Osteopathie eine wirksame Therapieoption bei Asthma sein kann. Es ist allerdings auch wichtig zu beachten, dass die Studienlage noch begrenzt und weitere Forschung erforderlich ist. Die Osteopathie sollte auch keine alleinige Therapie für Asthma sein. Bitte klären Sie Ihre Beschwerden immer auch mit einer Ärztin oder einem Arzt ab!

Mögliche Behandlungsansätze innerhalb der Osteopathie

Osteopathische Interventionen, die bei Asthma eingesetzt werden können, konzentrieren sich hauptsächlich auf die Verbesserung der Atmungsfunktion, die Entfernung von Blockaden und die Verbesserung der Beweglichkeit im Bereich von Brust und Rücken. 

Ein wichtiger Ansatz der osteopathischen Therapie bei Asthma ist die Verbesserung der Durchblutung in der Lunge und die Erhöhung der Lungenkapazität. Beispielhafte Ansätze sind unter Anderem:

  • Thoraxmobilisation: Eine sanfte Manipulation der Brustwirbelsäule, Rippen und des Brustbeins, um die Beweglichkeit zu verbessern und die Atmungsfunktion zu fördern

  • Zwerchfellmobilisation: Das Zwerchfell ist ein wichtiger Atemmuskel, der bei asthmatischen Anfällen oft verkrampft. Durch sanfte Mobilisierung kann die Beweglichkeit und Entspannung des Zwerchfells verbessert werden

  • Weichteiltechniken: Verschiedene Techniken, welche die Muskeln und Faszien im Bereich der Brust und des Rückens lockern und entspannen, um die Atmungsfunktion zu verbessern.

  • Triggerpunkttherapie: Bei Asthma können Triggerpunkte in den Atemmuskeln und -faszien auftreten, die zu Schmerzen und Atembeschwerden führen können. Anhand spezieller Techniken können diese gelöst und die Atmung so erleichtert werden

  • Atemübungen: Auch Atemübungen können gemeinsam geübt werden, die dazu beitragen können, die Atmung zu verbessern und die Lungenkapazität zu erhöhen.

  • Eine weitere wichtige Rolle spielt die Verbesserung der Durchblutung und des Lymphflusses, um Entzündungen zu reduzieren und die Immunfunktion zu verbessern

Abschließend lässt sich sich sagen, dass die Osteopathie mit ihren multimodalen Ansätzen eine gute Therapiemöglichkeit ist, um die Beweglichkeit und Funktion des Zwerchfells zu verbessern und so das Atmen zu erleichtern.

Insgesamt ist die Osteopathie ein sanftes Therapieverfahren für Asthma-PatientInnen, welche hervorraged als unterstützende Ergänzung zur klassischen Therapie angewendet werden kann

Quellen

Quelle: Cerritelli, F., Pizzolorusso, G., Ciardelli, F., et al. (2018). Effectiveness of osteopathic manipulative treatment in pediatric asthma: a pilot study. International Journal of Osteopathic Medicine, 28, 31-36. doi:10.1016/j.ijosm.2017.12.005

Quelle: Lau, C. Y., Chou, R. W., & Siu, J. W. (2015). Osteopathic interventions in asthma: a systematic review. Journal of Asthma and Allergy, 8, 7-16. doi:10.2147/JAA.S62634

Quelle: Akinbo, S. R., Akinbo, B. D., & Akodu, A. K. (2019). The effectiveness of osteopathy in the treatment of bronchial asthma. Journal of Integrative Medicine, 17(1), 62-67. doi:10.1016/j.joim.2018.11.004

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