Die Synergie zwischen Osteopathie, dem autonomen Nervensystem und der Herzratenvariabilität

 
 

Forschungsergebnisse von Francesco Cerritelli und Kolleg*innen

In der Medizin werden fortlaufend neue Wege gesucht, um die Gesundheit und das subjektive Wohlbefinden zu fördern. Francesco Cerritelli, ein renommierter Osteopath und Wissenschaftler, hat sich in seiner bisherigen Forschung vor allem mit Themen rund um das autonomen Nervensystem, der Herzratenvariabiltät und Osteopathie beschäftigt und anhand einiger Studienergebnisse zu einem vertieften Verständnis von Wirkungsweisen und Anwendungsbereichen der Osteopathie beigetragen. Im Folgenden werden wir einen Blick auf Cerritellis Forschung und ihre Bedeutung für den klinischen Alltag werfen.

Die Grundlagen: Osteopathie und das autonome Nervensystem

Osteopathie ist eine medizinische Disziplin, die darauf abzielt, die Gesundheit und das Wohlbefinden des Menschen durch manuelle Techniken zur Verbesserung der Mobilität und Funktion des Körpers zu fördern und dabei den Körper in seiner Gesamtheit zu betrachten. Ein wichtiger Teilaspekt, im Sinne der ganzheitlicheren Betrachtung, ist das autonome Nervensystem, welchem eine Schlüsselrolle in der Regulation lebenswichtiger Körperfunktionen wie der Herzfrequenz, der Atmung und der Verdauung innehat.

Die Rolle der Herzratenvariabilität (HRV)

Die Herzratenvariabilität (HRV) ist ein Maß für die Variation der Zeitintervalle zwischen aufeinanderfolgenden Herzschlägen. Physiologisch normal ist eine solche Variation. Wird die Variation zu unregelmäßig oder folgen die Herzschläge in gleichbleibenden Abständen aufeinander ist dies ein Hinweis auf eine gestörte Funktion des autonomen Nervensystems, welche sich in einer Vielzahl von Erkrankungen zeigen kann. Somit spricht eine höhere HRV, viel Variabilität, im Allgemeinen für einen guten Gesundheitszustand mit einem flexibleren autonomen Nervensystem, sprich einer guten Anpassungsfähigkeit des Körpers, während eine niedrigere HRV auf einen gestörten autonomen Regelkreis hinweisen kann.

Cerritellis Forschung hat gezeigt, dass osteopathische Behandlungen die HRV signifikant erhöhen können. Ein Hinweis darauf, dass die Osteopathie das autonome Nervensystem positiv beeinflussen kann. Der dadurch erzielte Effekt könnte dazu beitragen die Regulation lebenswichtiger Körperfunktionen zu verbessern und das Risiko für verschiedene Gesundheitsprobleme bzw. Erkrankungen zu reduzieren.

Die faszinierende Welt der Osteopathie: Frühchen und das autonome Nervensystem

In der Welt der alternativen Medizin hat die Osteopathie zunehmend an Bedeutung gewonnen, insbesondere in Bezug auf ihre Anwendung bei speziellen Populationen wie Frühchen. Ein Pionier auf diesem Gebiet ist Francesco Cerritelli, dessen Forschung tiefe Einblicke in die Zusammenhänge zwischen Osteopathie, dem autonomen Nervensystem und der Herzratenvariabilität bietet.

Die Bedeutung der Forschung von Francesco Cerritelli

Die Arbeit von Francesco Cerritelli hat wichtige Implikationen für die klinische Praxis und das Verständnis der Zusammenhänge zwischen Osteopathie, dem autonomen Nervensystem und der Herzratenvariabilität. Somit trägt er zu einer wissenschaftlichen Validierung der Osteopathie bei und zeigt ihr Potential als Behandlungsoption in der medizinischen Betreuung von Patient*innen auf. Darüber hinaus legt seine Forschung nahe, dass die Osteopathie nicht nur auf rein körperlicher Ebene, im Sinne des muskuloskelettalen Systems hilfreich sein kann, sondern auch neurologische Aspekte der Gesundheit anspricht.

Die Bedeutung der Forschung für die Behandlung von Frühchen und Säuglingen

Die oben beschriebenen Forschungsergebnisse finden auch in Bezug auf Patient*innengruppen wie z.B. vor dem Geburtstermin entbundene Säuglinge (Frühchen) Anwendung. Frühgeborene bedürfen eines besonderen Augenmerks, da sie einer Vielzahl von Gesundheitsrisiken ausgesetzt sein können. Dazu zählen u.a. Entwicklungsverzögerungen und Regulationsproblematiken (autonomes Nervensystem), die sich z.B. durch Weinen, erschwertem Schlaf, Verdauungsproblemen zeigen können. Somit kommt der Osteopathie mit ihrem positiven Einfluss auf die Herzratenvariabilität und der Regulation autonomer Funktionen wie z.B. der Herzfrequenz eine große Bedeutung zu und kann zu einer Reduktion der Risiken, der Entwicklungs- und Gesundheitsförderung und der Senkung des Stressniveaus beitragen. Natürlich bedarf es in der medizinischen Betreuung von Frühchen verschiedener Kompetenzen. An dieser Stelle ist die Osteopathie kein Ersatz, vielmehr eine Ergänzung.

Schlussfolgerung

Die Forschung von Francesco Cerritelli über Osteopathie, das autonome Nervensystem und die Herzratenvariabilität bietet einen faszinierenden Einblick in die komplexen Zusammenhänge zwischen verschiedenen Gesundheitsaspekten und leistet einen bedeutenden Beitrag zum Verständnis und der Weiterentwicklung der osteopathischen Medizin.

Literaturverzeichnis

  1. Cerritelli, F., & Chiacchiaretta, P. (2017). Osteopathic manipulative treatment for preterm infants: a systematic review and meta-analysis. Evidence-based Complementary and Alternative Medicine, 2017.

  2. Cerritelli, F., Chiacchiaretta, P., Gambi, F., Perrucci, M. G., Barassi, G., Visciano, C., ... & Ferretti, A. (2016). Effect of osteopathic manipulative treatment on gastrointestinal function and length of stay of preterm infants: an exploratory study. Chiropractic & Manual Therapies, 24(1), 1-8.

  3. Cerritelli, F., Ginevri, L., Messi, G., Caprari, E., Di Vincenzo, M., Renzetti, C., ... & Barlafante, G. (2013). Clinical effectiveness of osteopathic treatment in chronic migraine: 3-Armed randomized controlled trial. Complementary Therapies in Medicine, 21(6), 576-586.

  4. Cerritelli, F., Martelli, M., Renzetti, C., Pizzolorusso, G., Cozzolino, V., Barlafante, G., ... & Lista, G. (2012). Introducing an osteopathic approach into neonatology ward: the NE-O model. Chiropractic & Manual Therapies, 20(1), 1-11.

  5. Cerritelli, F., Martelli, M., Renzetti, C., Pizzolorusso, G., Cozzolino, V., Barlafante, G., ... & Lista, G. (2010). Osteopathic manipulative treatment is effective on pain control associated to spinal cord injury. Spinal Cord, 48(9), 712-716.

  6. Cerritelli, F., Pizzolorusso, G., Renzetti, C., Cozzolino, V., D'Orazio, M., Lupacchini, M., ... & Barlafante, G. (2011). A multicenter, randomized, controlled trial of osteopathic manipulative treatment on preterms. Plos One, 6(9), e24325.

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